BAU 2021

••• 7 ••• Branchennews Je kälter es ist, umso schneller funktioniert der Luftaustausch. Foto: Verband Privater Bauherren(VPB)-Regionalbüro Emsland VPB rät: trocknen und lüften Die Feuchtigkeit muss raus „Das Hauptproblem auf Winterbau- stellen ist die Feuchtigkeit. Sie ent- steht, wenn Estrich aufgebracht oder die Innenwände verputzt werden. Diese Feuchtigkeit muss raus“, kon- statiert Dipl.-Ing. (FH) Marc Ellinger, Sachverständiger im Verband Privater Bauherren (VPB) und Leiter des VPB- Regionalbüros Freiburg-Südbaden. „Das funktioniert nur durch konsequentes Heizen und Lüften. Beides ist unent- behrlich, um Schäden am Neubau zu verhindern.“ Funktioniert die Heizung im Haus noch nicht, sollten Bauherren Trocknungsge- räte einsetzen. VPB-Bauherrenberater Ellinger empfiehlt dazu Elektroheizer, keine Gasheizer. „Wichtig ist das gleich- mäßige Heizen in allen Stockwerken, auch im Dachgeschoss. Ein bis zwei Heizlüfter pro Etage sind nötig. Geheizt werden muss rund um die Uhr, 24 Stun- den am Tag, sieben Tage die Woche. Dabei sollte die Innenraumtemperatur bei mindestens 10 Grad Celsius liegen. Im Idealfall sorgen Ventilatoren neben den Heizern für die gleichmäßige Ver- teilung der Wärme auf der Etage.“ Da- mit die nasse Luft auch aus dem Bau entweichen kann, muss regelmäßig ge- lüftet werden. Marc Ellinger empfiehlt: „Stoßlüften als Querlüften je nach Au- ßentemperatur fünf bis 15 Minuten und das zwei- bis dreimal am Tag.“ Je kälter es ist, umso schneller funktioniert der Luftaustausch. Die Frage, wer das Trocknen der Bau- stelle bezahlt, führt erfahrungsge- mäß immer wieder zu Streitigkeiten zwischen Baufirma und Bauherren. Da sich die Baufirma vertraglich ver- pflichtet hat, einen mängelfreien Bau zu übergeben, sollte es in ihrem Inte- resse liegen, Feuchteschäden zu ver- hindern und entsprechend Heizgerä- te aufzustellen. Allerdings sehen das nicht alle Firmen so. „Rechtlich gesehen kann mangelnde Trocknung, die zu Schäden an Nachge- werken und anderen Nachteilen bis hin zur Unbenutzbarkeit des Hauses zum vertraglichen Zweck führt, zu Verzugs- schadensersatzansprüchen, Abnahme- verweigerungen oder Abnahme mit Vorbehalt vieler Mängelrechte und ent- sprechender Zahlungseinbehalte füh- ren“, erläutert VPB-Vertrauensanwalt Holger Freitag. Damit die Situation nicht ausgerechnet in der Phase eskaliert, in der die Bauherren mitten in den Um- zugsvorbereitungen stecken, rät der Jurist, ein eventuell nötiges Trocknungs- management und die Zahlung der ent- sprechenden Kosten stets vorab im Bau- vertrag ausdrücklich zu regeln. „Dabei sollte auch die Dauer der Trocknungs- phase realistisch in die Bauzeit einge- plant werden.“ „Bauherren, die das Thema nicht im Bauvertrag geregelt haben, müssen unter Umständen selbst aktiv werden und entsprechende Geräte mieten“, empfiehlt Marc Ellinger. „Aber allein mit dem Aufstellen von Heizgeräten ist es noch nicht getan, die Geräte müssen von Experten eingerichtet, überwacht und die Heizleistung gegebenenfalls angepasst werden, sonst drohen Trock- nungsschäden. Das sind zum Beispiel Risse oder Verformungen, die entste- hen, wenn die Oberfläche zu schnell austrocknet.“ Wichtig ist immer auch die Klärung der Frage, wer sich am Wo- chenende um das Lüftungsmanage- ment auf der Baustelle kümmert, wenn sie nicht besetzt ist. „Ein Klassiker, der immer wieder falsch gemacht wird und oft zu massiven Schimmelschäden führt, ist die offe- ne Luke zum Dachboden hin“, erinnert Marc Ellinger. Immer wieder stoßen VPB-Berater auf das Problem: Im Win- ter wird im Erdgeschoss und im ersten Stock verputzt und geheizt, während die Luke zum noch nicht ausgebauten und ungedämmten Dachgeschoss weit of- fen steht. Das ist bauphysikalisch fatal, denn die Feuchtigkeit aus dem unteren Bereich zieht wie in einem Kamin nach oben und schlägt sich dort an den küh- len Dachsparren nieder. „Diese Feuch- tigkeit führt fast immer zu Schimmel- befall, der später teuer saniert werden muss. Im schlimmsten Fall müssen sogar ganze Balken ausgetauscht werden“, erklärt der Experte und weiß auch, was zu tun ist: „Das Treppenloch zum unge- dämmten Dach muss verschlossen wer- den, entweder durch eine Lukentür oder durch eine Folie. Verschließen müssen Baufirmen auch Installationsdurchbrü- che, die noch offen im ungedämmten Spitzboden enden. Sie müssen abge- klebt werden, solange unten geputzt und geheizt wird.“ BeBoSa 2021; 15. bis 17. April 2021 Die Fachausstellung BeBoSa findet in 2021 nach 2011, 2014 und 2017 zum viertenMal statt. Sie bringt Herstel- ler und Anwender der Betonbohr- und -sägebranche aus ganz Europa in einem fachlich umfassenden und dabei räumlich überschaubaren Rahmen zusammen. Zu den Austel- lern zählen alle namhaften Herstel- ler – hauptsächlich aus dem deutschsprachigen Raum – aber auch Firmen aus Frankreich, Groß- britannien, Dänemark und den Nie- derlanden. Somit avanciert die Be- BoSa zunehmend zu einem europäischen Branchentreffen. Mehr als 2.000 Fachbesucher aus ganz Europa werden erwartet. Concepts for modern living Quality housing that is also afford- able has long been a Utopia in big cities like Berlin, Hamburg, Frank- furt, Stuttgart and Munich. The fu- ture of housing elsewhere in Ger- many, however, is uncertain. Even cities with an established infrastruc- ture and a robust stock of buildings are facing big challenges: Many empty properties in Halle, Frank- furt an der Oder and Salzgitter, and an exodus of people from regions like the Saarland, the Uckermark and the Ruhr district. How, then, should we react, when in some places there is a shortage of housing but in others perfectly good properties remain unused for a long time and perhaps even deteriorate? How can we use living space efficiently and sustainably and keep quality high? Answers to these questions, and innovative new concepts for the homes of the future will be presented at BAU. Mohrmann Licht und Medientechnik www. lichtundmedientechnik.de Worldwide Exhibitions Service Co., Ltd. (WES) www.wes-expo.com.cn Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. www.zdb.de Messe­ telegramm Anzeige

RkJQdWJsaXNoZXIy NjM5MzU=