••• 6 ••• Messewelten Das automatica Forum, erstmalig mit KI Simultanübersetzung Von Trendanalysen bis hin zu Best Practice-Beispielen: Das automatica Forum in Halle A5 bietet Ihnen Expertenwissen aus erster Hand und wertvollen Know-howTransfer rund um die drei Megatrends der Automatisierung „Digitalisierung und KI“, „Nachhaltige Produktion“ sowie „Zukunft der Arbeit“. „Digitalisierung und KI“, „Nachhaltige Produktion“ sowie „Zukunft der Arbeit“ bestimmen unsere Branche – und damit auch das automatica Forum 2025. Gemeinsam mit den Themenfeldern „Humanoide Robotik“, „Next Generation RobotX“ und „Healthtech und Life Sciences“ bilden sie den inhaltlichen roten Faden, der sich durch eine Vielzahl an Keynotes, Praxisvorträgen und weiteren Wissensformaten zieht – und sich natürlich auch in den täglichen Podiumsdiskussionen und Präsentationen der Aussteller widerspiegelt, für die wir Extra-Slots bereithalten. Das automatica Forum präsentiert sich 2025 noch prominenter in Halle A5 und befindet sich somit in unmittelbarer Nähe der automatica TestZone – als perfekter Match von Theorie und Praxis. Das Forum wird auch 2025 wieder in großen Teilen von der Konradin Mediengruppe unter Federführung der Automationspraxis organisiert und deckt alle relevanten Anwendungsbereiche der Robotik und Automation ab. Dazu kommen ganz unterschiedliche Formate – zum Beispiel der munich_i CEO Roundtable oder der IFR Executive Roundtable. Alle Vorträge werden in den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Koreanisch und Chinesisch simultanübersetzt. Sonderschau MedtecLIVE Roboterassistierte Laserverfahren für schonende Ops Ein Team des Fraunhofer ILT hat ein roboterassistiertes Laserverfahren für die LaserKraniotomie im Wachzustand entwickelt. Um während neurochirurgischer Eingriffe komplexe Hirnfunktionen testen zu können, werden diese an wachen, lokal anästhesierten Patienten durchgeführt. Doch das Öffnen des Schädels im Wachzustand ist für die Betroffenen psychisch äußerst belastend. Ein neues robotergestütztes und optisch präzise überwachtes Laserverfahren des Fraunhofer ILT soll künftig schonende, vibrationsfreie und nahezu lautlose Kraniotomien ermöglichen. Das Knochengewebe des Schädels wird dabei mit kurzgepulster Laserstrahlung abgetragen. Da die für das Laser-Kraniotom gefragte Kurzpulslaserquelle mit 3 µm Wellenlänge und 100 ns Pulsdauer kommerziell nicht erhältlich ist, wird sie vom Fraunhofer ILT gemeinsam mit Industriepartnern entwickelt. Um sicherzustellen, dass der Laserstrahl tatsächlich nur Knochengewebe abträgt und die darunterliegenden Strukturen unversehrt bleiben, wird der Laserschneidprozess durch ein OCT-Messsystem (optische Kohärenztomografie, engl. Optical Coherence Tomography) überwacht. Aktuell wird das Verfahren für Operationen an der Wirbelsäule weiterentwickelt. Die Forscher wollen den vorhandenen Applikator hierfür miniaturisieren und als ergonomisches Handstück auslegen, so dass Chirurgen den automatisierten Schneidprozess auch händisch ausführen können. Hierbei soll ein kollaboratives robotisches System die Operierenden unterstützen. Das Forschungs-Team plant die Sensorik und Aktorik eines kollaborativen Roboters (Cobot) für das Feedback beim berührungslosen Laserschneidprozess zu nutzen. Denn die Kraft-Momenten-Sensorik des Cobots ermittelt die Kraftwirkung auf den Roboterarm. Auf dieser Basis kann die Aktorik schließlich dem Operateur bei der manuellen Führung des Laserapplikators ein haptisches Feedback vermitteln. Das Laseroperationssystem soll zudem für die Sicherheit der teilautomatisierten Operation mit einer OP-Planungssoftware und einem Navigationssystem verknüpft werden. In einem solch integrierten System könnten die mit dem Laser erzeugten Schnitte in Echtzeit in präoperativ erstellten Bilddaten visualisiert werden. Zu sehen ist der Demonstrator für die roboterassistierte Laserkraniotomie auf der MedtechLIVE in Halle A4.218. Achten Sie auch auf das „Forum Biophotonics and Medical Applications“ in Halle B2, auf dem führende Wissenschaftler des Fraunhofer ILT diese Thematik in Fachvorträgen vorstellen. Hochriskant: Die chirurgische Öffnung des Wirbelkörpers. Das am Fraunhofer ILT entwickelte robotisch assistierte, handgeführte Laseroperationssystem soll mechanische HighspeedFräsen ersetzen und OP-Risiken minimieren. Foto: Fraunhofer ILT, Aachen / Ralf Baumgarten Deutschland mit Aufholbedarf Humanoide Robotik Zwar spielt Deutschland auf dem Weltmarkt für Humanoide keine Schlüsselrolle, dennoch belegt die automatica, dass es auch hier vielversprechende Entwicklungen gibt. Denn neben dem 4NE-1 von Neura Robotics, der bereits 2023 auf der automatica debütierte, werden dieses Jahr weitere Humanoide den Weg nach München finden. Einer von ihnen kommt aus Köln und hört auf den Namen „Iggy Rob“. Igus bietet seinen ersten humanoiden Roboter für knapp unter 50.000 Euro an. Möglich wird dies nach Herstellerangaben durch die Kombination aus hauseigenen Komponenten wie den ReBeL Cobots für die Roboterarme und der mobilen Basis ReBeL Move. Sein Einsatzspektrum reicht von der Assistenzrobotik über Fabrikautomation bis hin zu Bildung und Forschung. Igus will Iggy Rob im eigenen Unternehmen für die Automation von Spritzgießmaschinen nutzen. Mit Spannung erwartet wird auch der Messeauftritt des Instituts für Robotik und Mechatronik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Hier forscht man intensiv an der Weiterentwicklung in der humanoiden Robotik. Die jüngsten Ergebnisse werden auf der automatica zu sehen sein. Aufhorchen lässt auch die jüngst geschlossene Kooperation des Instituts mit Siemens. „Diese strategische Partnerschaft ist ein weiteres Beispiel für Transfer von Robotiktechnologien aus der Raumfahrt in industrielle Anwendungen“, sagt Institutsleiter Alin Albu-Schäffer. „Die enge Vernetzung mit führenden deutschen Industriepartnern wie Siemens ist essenziell, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Robotik auch in der Zukunft, angesichts der rasanten Entwicklungen in USA und China, zu sichern.“ Humanoide Roboter sind ein Wachstumsmarkt Foto: Pixabay
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