A+A 2019

•••3••• Messewelten Filmfestival kommmitmensch auf der A+A 2019 Beim kommmitmensch Film & Media Festival auf der A+A 2019 vom 05. bis 08.11.2019 auf der Messe Düsseldorf können Besu- cherinnen und Besucher nicht nur live dabei sein, wenn Filme entstehen, sondern in Halle 10 bei professionellen Filmema- chern an Workshops teil- nehmen. Selber machen ist die Devise. Am Ende einiger Workshops erhal- ten die Teilnehmer einen Film auf einem USB-Stick. Das Kino im Rahmen des kommmitmensch Film & Media Festivals der A+A in Düsseldorf ist der Ort, wo Arbeitsschutzfilme aus den unterschiedlichsten Bereichen ihren großen Auf- tritt haben. Hier wird die Bedeutung von Filmen für die kommmitmensch-Kampagne – Sicherheit und Ge- sundheit bei der Arbeit sowie Verkehrssicherheit – zum Thema. Die elfköpfige Jury unter Leitung der Filmemacherin und Regisseurin Isa Prahl wählt am Ende die Gewinnerinnen und Gewinner aus in den vier Kategorien: „Dein Blick“, „Mit Sicherheit Kunst“, „Fokus Betrieb“ und „Produkt: Sicherheit und Ge- sundheit“. Großes Kino auf der A+A 2019 Foto: Alexandre Debiève Interview Schöne neue Arbeitswelt DIEMESSE im Gespräch mit Dr. Anita Tisch, Bundesanstalt für Arbeitsschutz Globalisierung, Digitalisierung und demografische Entwicklung verän- dern die Arbeitswelt tiefgreifend. Wie kann der „Arbeitsschutz 4.0“ aussehen? Eine besondere Herausforderung des aktuellen Wandels der Arbeits- welt besteht in der zunehmenden Diversität von Beschäftigten und ihrer Bedürfnisse, aber auch von Ar- beitsformen und Arbeitsbedingun- gen. Darüber hinaus ist eine erhöh- te Geschwindigkeit des Wandels zu verzeichnen. Für den Arbeitsschutz gilt es Chancen für eine individu- elle Arbeitsplatzgestaltung zu nutzen und dabei Risiken nicht außer Acht zu lassen. Digitale Assistenzsysteme können dabei helfen, Arbeits- plätze menschengerecht zu gestalten – gleichzeitig müs- sen jedoch zum Beispiel mög- liche Folgen kontinuierlicher Überwachung in den Blick genommen werden. Auch gilt es den Beschäftigten mehr Mitbestimmungsrechte, zum Beispiel über Arbeitsort und -zeiten, einzuräumen, gleich- zeitig aber bestehende ar- beitswissenschaftliche Stan- dards, zum Beispiel bezüglich Tageshöchstarbeitszeiten und Ruhezeiten, einzuhalten. Durch die zunehmende individuelle Arbeits- platzgestaltunggewinnenFührungs- kräfte für den Arbeitsschutz an Be- deutung. Aber auch diese brauchen organisationale Regelungen und Strukturen, um ein gesundheitsför- derliches und sicheres Arbeiten ge- währleisten zu können. Durch den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel steigt das Durchschnittsalter der Be- schäftigten spürbar. Welche Ver- änderungen ergeben sich dadurch für Arbeitsschutz und Prävention? Es gilt der Ansatz einer altersge- rechten Arbeitsgestaltung, die für alle Beschäftigten gilt. Ziel ist es, Belastungen zu reduzieren und auch mittel- und langfristigen gesundheitlichen Folgen vorzu- beugen. In einigen Branchen, wie etwa der Produktion und dem Pflegesektor gibt es vielfäl- tige Bemühungen, dem de- mografischen Wandel auch durch einen verstärkten Ein- satz neuer Technologien zu begegnen, die darauf abzie- len, die Arbeit der Fachkräf- te zu erleichtern. Durch die Digitalisierung können Arbeitnehmer je- derzeit und von überall ar- beiten. Wie kann eine unge- sunde Arbeitszeitgestaltung verhindert werden? Orts- und zeitflexibles Ar- beiten birgt Chancen und Risiken für Beschäftigte. Ar- beitswissenschaftliche Stu- dien zeigen, dass insbesondere der erhöhte Handlungsspielraum – also die Mitbestimmung über Arbeitszeit und -ort – als förder- lich für die Vereinbarkeit von Ar- beits- und Privatleben sowie für das Wohlbefinden von Beschäfti- gen zu betrachten ist. Als prob- lematisch kann erachtet werden, wenn die Flexibilitätsanforderun- gen durch Vorgesetzte oder Kun- den die eigenen Flexibilitätsmög- lichkeiten übersteigen. Ebenso heikel ist exzessives Homeoffice (etwa an mehr als zwei Tagen in der Woche) und wenn die Flexibi- lität zu einer Ausdehnung der Ar- beitszeit führt. Dies ist nicht nur bei langen Arbeitszeiten, sondern auch bei langen Erreichbarkeits- zeiten gegeben. Klare betriebliche Grenzen und Absprachen, im Rah- men des geltenden Arbeitszeitge- setzes, tragen dazu bei, Risiken vorzubeugen. Restrukturierungen und Verände- rungsprozesse sind zentraler Be- standteil der heutigen Arbeitswelt und stellen große Anforderungen an die Organisationen und deren Beschäftigte. Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, damit die Mitarbeiter in diesen Prozes- Die Zukunft der Arbeit ist das übergreifende Thema am ersten Tag des A+A Kongresses 2019. Dr. Anita Tisch von der Bundes- anstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hält einen Vor- trag zur Sicherheit und Gesund- heit in der digitalen Arbeitswelt. Im Gespräch mit DIE MESSE erklärt sie, welche Chancen und Risiken die Arbeitswelt der Zu- kunft birgt und worauf Arbeit- geber achten müssen. Klare betriebliche Grenzen sind nötig Dr. Anita Tisch, Leitung Fachgrup- pe „Wandel der Arbeit“, BAuA Foto: Anita Tisch Fortsetzung auf Seite 4 More than just safety INNOVATION 2020 HALL 3 STAND F87

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