A+A 2017
••• 16••• Innovationen Mit gesundem Herz zur Arbeit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigs- ten Todesursachen in Deutschland. Gerade in der Arbeitswelt gibt es noch immer Nachholbedarf in Sachen Prävention. Neben den klassischen Risiko- faktoren (Rauchen, Übergewicht, hoher Blutzucker, Bluthochdruck etc.) begünstigt auch bewegungsar- me Bildschirmarbeit Diabetes, Stoffwechsel- und Herzerkrankungen. Regelmäßige körperliche Akti- vität und eine ausgewogene Ernährung beeinflus- sen die Gesundheit positiv. Bewegung, auch am Ar- beitsplatz, verändert den Metabolismus des Körpers und beeinflusst den Verlauf kardiovaskulä- rer Erkrankungen positiv. Gesundheitsprävention in Unternehmen gewinnt so immer mehr an Bedeu- tung. Zum betrieblichen Gesundheitsmanagement gehören Mitarbeiterschulungen, etwa zu kardiovas- kulären Risikofaktoren, und gesundheitsfördernde Maßnahmen. Auch eine gesunde Ernährung kann durch Schulung des Kantinenpersonals verbessert werden. S chweißrauche sind krebserre- gend für den Menschen. Da- rauf legte sich jüngst die Inter- national Agency for Research on Cancer (IARC) fest, eine Einrich- tung der Weltgesundheitsorgani- sation (WHO). Eine von der IARC eingesetzte Expertengruppe, zu der auch Wolfgang Ahrens vom Leibniz-Institut für Epidemiologie und Präventionsforschung (BIPS) gehörte, hatte die Krebsrisiken des Schweißens auf Basis der ak- tuellen Datenlage neu bewertet. Arbeitsschutzbehörden weltweit müssen nun reagieren. Die IARC teilt die untersuchten Substanzen in Gruppen ein: 1 (karzinogen für Menschen), 2A (wahrscheinlich karzinogen), 2B (möglicherweise karzinogen), 3 (nicht eingestuft), 4 (wahrscheinlich nicht karzinogen). Seit 1989 waren Schweißrauche in Gruppe 2B eingeordnet. Nach Schätzung der IARC gelten etwa elf Millionen Menschen welt- weit als Berufsschweißer. Zusätz- lich sind weltweit etwa 110 Millio- nen Arbeiter regelmäßig den beim Schweißen entstehenden Exposi- tionen ausgesetzt. Dazu gehören Rauche, Gase, ultraviolette Strah- lung und elektromagnetische Fel- der. Bereits 2012 stufte die Agen- tur die beim Lichtbogenschweißen entstehende intensive UV-Strah- lung als karzinogen für Menschen ein. Auch diese Einstufung wurde jetzt bestätigt. Damit gilt es als er- wiesen, dass die beim Lichtbogen- schweißen entstehende UV-Strah- lung Augenmelanome verursacht. „Die Einstufung von UV-Licht in die höchste Risikostufe konnten wir klar bestätigen“, sagt Wolf- gang Ahrens, Leiter der Abteilung Epidemiologische Methoden und Ursachenforschung am BIPS und Experte für berufliche und um- weltbedingte Krebserkrankun- gen. „Eine ganze Reihe von Stu- dien zeigt bei Menschen, die an Schweißarbeiten beteiligt sind, ein bis zu zehnfach höheres Risiko für die Entstehung von Augenme- lanomen. Und das trotz der nahe- zu flächendeckenden Anwendung von Schutzmasken.“ Wer bei- spielsweise bei Schweißarbeiten an Straßenbahngleisen als Pas- sant zufällig einen Blick auf einen Lichtbogen wirft, ist oft minuten- lang davon geblendet. Geschieht dies regelmäßig – etwa bei Per- sonen, die bei den Arbeiten assis- tieren – werden deren Augen mit den entsprechend möglichen Fol- gen dauerhaft geschädigt. Rauch entsteht beim Schweißen, weil Metalle über ihren Schmelz- punkt hinaus erhitzt werden: Die Metalle verdampfen und konden- sieren zu winzig feinen Partikeln, die ohne spezielle Schutzmaß- nahmen vom Arbeitspersonal eingeatmet werden. „Die verfüg- baren epidemiologischen Studien zeigen ganz klar ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko bei Personen, die selbst schweißen“, erläutert Wolfgang Ahrens. „Darüber hin- aus gibt es einen positiven Zusam- menhang zwischen Schweißen und Nierenkrebs, der allerdings nicht deutlich genug ausfiel, um eine eindeutige Bewertung zu erlauben. Daher wurde dieser Zu- sammenhang mit der Einstufung 2B – möglicherweise karzinogen für die Niere – bewertet.“ Insgesamt war die Beweislast für die lungenkrebserzeugende Wir- kung von Schweißrauchen erdrü- ckend – unabhängig vom Schweiß- verfahren und von der Metallart. Auch die Datenlage für die Verur- sachung von Augenmelanomen durch die UV-Strahlung beim Licht- bogenschweißen war eindeutig. Die Hochstufung von Schweißrau- chen in „Gruppe 1 – karzinogen für Menschen“ wird Folgen haben. „Die Monografien der IARC sind die wichtigste Referenz weltweit für entsprechende Arbeitsschutz- regeln. Sie sind allerdings keine ver- bindliche Vorgabe für entsprechen- de Gesetzesänderungen. Dennoch sehe ich dringenden Handlungsbe- darf zumSchutz von Berufsschwei- ßerinnen und Berufsschweißern und anderem Personal, das regel- mäßig schweißt“, sagt Ahrens. Schweißrauche sind eindeutig krebserregend IARC verschärft Risikoeinschätzung – Behörden müssen Arbeitsschutzmaßnahmen verschärfen Schweißen ist mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden. Foto: JUREC / pixelio.de ELK-Gesellschaft für Erstellung, Layout und Konzeption elektronischer Systeme mbH www.bappu.de Halle: 7a • Stand: C22 Ergotrading GmbH www.ergotrading.eu Halle: 10 • Stand: C22 ESKA Lederhandschuhfabrik Gesellschaft m.b.H. & Co. 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