A+A 2017
••• 10••• Branchennews Youth is key to addressing the challenges International Labour Organization (ILO) calls for global coalition on safety and health at work I nternational Labour Organiza- tion (ILO) Director-General Guy Ryder was very clear when he adressed the participants at the XXI World Congress on Safety and Health at Work: “The global economic impact of the failure to adequately invest in occupational safety and health is roughly equal to the total GDP of the poorest 130 countries in the world.” The new global estimates on work-related illnesses and injuries represent 3.94 per cent of global GDP per year, or 2.99 trillion US dollars. In human lives that means 2.78 million workers continue to die each year from work-related injuries and illnesses – 2.4 million of these deaths can be attributed to work-related diseases alone. The figures were developed by Finland, Singapore, the EU and the International Commission on Occupational Health, with the support of ILO. The new figures point to a growing body of evi- dence demonstrating the global cost of failing to adequately ad- dress existing and emerging occu- pational safety and health (OSH) concerns, and to the importance of OSH to sustainable develop- ment. “Clearly there is a recogni- tion that certain OSH challenges are global challenges that require global solutions,” said Ryder. Youth andOSH As co-organizer of the 2017 World Congress on Safety and Health at Work, ILO is addressing key chal- lenges for the future of work and the implications for the safety and health of workers. During the Congress the ILO participated in sessions on the need for reliable OSH data, improving occupation- al safety and health in global sup- ply chains, creating mechanisms for the exchange of OSH data, knowledge and expertise glob- ally, and fostering proactive occu- pational safety and health compli- ance strategies at national level. Engagement of youth around the world will be key to addressing these challenges. “How the future of work is forged will, of course, have the greatest impact on this and the next gener- ation and they must have a voice in the process including on OSH,” said Ryder in addressing Congress participants. Youth and OSH was a key theme at the XXI World Congress and central to ILO’s flagship Occupa- tional Safety and Health-Glob- al Action for Prevention Pro- gramme. “Forty million youths are entering the labour market this year and they are the best-ed- ucated generation the world has ever seen. We must take advan- tage of this demographic dividend and unleash the potential and cre- ativity of these young people,” said the ILO head. As part of ILO’s SafeYouth@Work project, some 125 Youth Champions participated in a parallel Youth Congress. Adequate safety measures protect workers’ health. Photo: Karl-Heinz Laube / pixelio.de Pr vention von Hautkrebs Arbeitnehmer im Freien sind intensiver UV-Strahlung ausgesetzt Im Sommer drängt es uns in die Sonne. Doch Vorsicht: Zu viel UV-Strahlung erhöht das Hautkrebsrisiko. Besonders gefährdet sind Arbeitnehmer, die im Freien arbeiten. Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedi- zin und Umweltmedizin (DGAUM) setzt sich für die arbeitsmedizinische Vorsorge sowie eine erfolgreiche und nachhaltige Präven- tion von Hautkrebs am Arbeitsplatz ein. Im Januar 2015 wurde der Hautkrebs als Berufskrankheit in die Berufskrankheiten- Verordnung (BKV) aufgenommen. Dies war ein erfolgreicher Schritt zur Verbesserung der arbeitsmedizinischen Vorsorge für die Beschäftigten. Laut DGAUM belegen die Statistiken, dass die Beschäftigten im Frei- en einer täglichen Bestrahlung von bis zu 5 SED/d (Standard-Erythemdosis pro Tag) ausgesetzt sind. Als Grenzwert gilt 1 SED/d. „In Deutschland sind bei keiner krebserzeu- genden Wirkung am Arbeitsplatz derart ho- he Risiken zulässig. Hinzu kommt, dass das Risiko für Hautkrebs mit Abstand das größ- te Krebsrisiko ist“, erklärt Professor Hans Drexler, DGAUM-Präsident. Arbeitgeber in der Pflicht Die Haut der Beschäftigten, die im Freien arbeiten, wird einer intensiven Belastung durch natürliche UV-Strahlung ausgesetzt. Laut der Verordnung zur arbeitsmedizini- schen Vorsorge (ArbMedVV) hat der Ar- beitgeber auf der Grundlage der Gefähr- dungsbeurteilung für eine angemessene arbeitsmedizinische Vorsorge der bei ihm beschäftigten Arbeitnehmer zu sorgen. Der Präsident der DGAUM sieht die Vorsor- ge von Hautkrebs daher als unverzichtbares Präventionsinstrument an: „Das Plattenepi- thelkarzinom hat eine hohe Erkrankungs- prävalenz und das Risiko zu erkranken ist für Outdoorworker deutlich erhöht.“ Dabei haben Arbeitsmediziner gute Möglichkei- ten, Hautkrebs früh zu erkennen. Sonnenschutz ist Pflicht im Freien. Foto: Manfred Walker / pixelio.de Gefahrenquelle Absturz Häugste Ursache bei tödlichen Arbeitsunfällen Abstürze bilden einen deutlichen Schwerpunkt als Ursache für töd- liche Arbeitsunfälle. Die Bundes- anstalt für Arbeitsschutz und Ar- beitsmedizin (BAuA) hat über 400 Unfallberichte zu tödlichen Ab- sturzunfällen aus den Jahren 2009 bis 2016 ausgewertet. Die Ergeb- nisse fasst das Faktenblatt „Tödli- che Arbeitsunfälle – Absturzunfäl- le“ zusammen. So stürzte jedes dritte Unfallopfer aufgrund feh- lender Sicherungsmaßnahmen vom Dach oder durch eine Licht- kuppel. Bei mehr als jedem zehn- ten Unfall erfolgte der Sturz aus weniger als zwei Metern Höhe. Insbesondere ältere Beschäftigte tragen ein erhöhtes Unfallrisiko. Die Unfallopfer waren fast aus- schließlich männlich. Obwohl die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle seit 2010 leicht zu- rückgegangen ist, liegt der Anteil der Absturzunfälle bei etwa 25 Prozent. Die Unfallopfer brechen dabei oft durch Lichtkuppeln oder fallen von Gerüsten. Nicht tragfä- hige Bauteile spielten bei etwa jedem dritten Unfall eine Rolle. Auch wenn Abstürze aus fünf bis zehn Metern den größten Anteil ausmachen, so können bereits Stürze aus geringen Höhen tödlich enden. So erfolgte in 49 Fällen der Absturz aus weniger als zwei Me- tern Höhe. Die meisten tödlichen Absturzunfälle ereigneten sich bei Montagearbeiten, Demontagetä- tigkeiten und Transportarbeiten. Dabei ist die Baustelle mit einem Anteil von rund 65 Prozent der häufigste Unfallort. Fast drei Vier- tel der Unfallopfer hatten mehr als drei Jahre Berufserfahrung. Fast die Hälfte der Abgestürzten war älter als 50 Jahre. Bei mehr als der Hälfte der Ab- sturzunfälle war die Gefährdungs- beurteilung unvollständig oder nicht an aktuelle Änderungen des Arbeitssystems angepasst. In knapp 300 Fällen lagen Verstöße gegen sicherheitstechnische Vor- schriften vor. Zudem bestand in 65 Fällen für die zum Unfall füh- renden Tätigkeiten kein Arbeits- auftrag. Nach Einschätzung der Unfallermittler hätten Absturzsi- cherungen in etwa jedem dritten Fall Unfallfolgen wahrscheinlich mildern können. Das Faktenblatt gibt es im Internet unter www. baua.de/publikationen.
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