Anuga FoodTec 2022

••• 10••• Innovationen Monomaterialien ersetzen Multilayerfolien Foto: : Fraunhofer IVV Monomaterial –individuell Komplett recyclingfähig und funktional Kunststoffe sind Materialien mit vielen positiven Eigenschaften, die zum Beispiel für Verpackungen zum Einsatz kommen. Diese überzeugen durch ihre einfache Herstellung und ihr geringes Gewicht. Dabei erfüllen sie ihre Hauptaufgabe – die Schutzwirkung gegenüber dem Verpackungsgut – exzellent: Sie bewahren Lebensmittel vor Verunreinigungen, vereinfachen deren Transport, sind schwer zerbrechlich, lassen in vielen Fällen einen Blick auf das Produkt zu und verlängern dessen Haltbarkeit deutlich. Gute Verpackungen können daher einen großen Beitrag zur Einsparung von Ressourcen und zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung leisten. Damit die Recyclingfähigkeit von Verpackungen weiter erhöht werden kann, arbeiten vier Fraunhofer-Institute in einem laufenden Projekt daran, eine Monomaterialfolie mit allen für den Produktschutz notwendigen Eigenschaften zu entwickeln. Die vielen Vorteile von Kunststoffverpackungen haben in den letzten Jahrzehnten dazu beigetragen, dass sie immer weiter verbreitet wurden und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Gleichzeitig tragen Verpackungsabfälle aber auch erheblich zur Akkumulation von Kunststoffen in der Umwelt bei. Werden Abfälle nicht adäquat entsorgt, verbirgt sich durch die lange Persistenz die Gefahr einer Anreicherung der entsprechenden Materialien in der Umwelt mit negativen Auswirkungen auf die Tierwelt bis hin zumMenschen. Monomaterialien ersetzen Multilayerfolien Sortenreine Einwegartikel, können in den Recyclingkreisläufen gut getrennt und verwertet werden, sofern sie korrekt entsorgt werden. Problematischer sind sogenannte Multilayerfolien, die aus mehreren, praktisch untrennbar miteinander verbundenen Polymerlagen aufgebaut sind. Solche Verbundfolien werden aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften vor allem für die Verpackung im Lebensmittelbereich, z.B. fertig abgepackte Käse, Wurst oder Snacks verwendet. Für diese Materialien bleibt am Ende des Produktlebenszyklus praktisch nur die thermische Verwertung, welche jedoch ökologisch betrachtet keine anzustrebende Lösung ist – wenngleich sie der Entsorgung auf einfachen Deponien oder gar der Verschiffung ins Ausland vorzuziehen ist. Der Fokus aktueller Entwicklungen liegt daher auf Monomaterialien. Für den Ersatz der Multilayerfolien werden auf dem Markt bereits erste Ansätze für ausgewählte Anwendungen angeboten. Monomaterialfolienmit maßgeschneiderten Produkteigenschaften Das Recycling von Kunststoffverpackungen auch im Sinne der Kreislaufwirtschaft und einer damit einhergehenden gleichwertigen Nutzung wie das Ausgangsprodukt steht deshalb auch im Fokus eines derzeit laufenden Projekts der Fraunhofer-Gesellschaft. Das Konsortium besteht aus den Fraunhofer-Instituten für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP in Dresden, für Silicatforschung ISC in Würzburg, für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Freising und für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen. Die vier Fraunhofer-Institute forschen unter der Koordination des Fraunhofer IVV daran, eine komplett recyclingfähige Monomaterialfolie zu entwickeln, die alle Anforderungen der Verpackungsindustrie erfüllt. Dazu zählen neben mechanischen Eigenschaften z.B. zur Sicherstellung der Stabilität von Standbodenbeuteln auch Anforderungen an die Sperrwirkung bezüglich Gasen, Dämpfen und Aromastoffen. Zentrale Idee des Projektes ist die Trennung des Eigenschaftsprofils des zu extrudierenden Polymergranulats von den späteren Produkteigenschaften der Folie, indem das Folienmaterial nachträglich gezielt verändert wird. Gegenüber den bereits verfügbaren Lösungen besteht die Möglichkeit, die Steifigkeit nach Bedarf zu erhöhen und dadurchMaterial einzusparen. Hierzu kommen Technologien zur Anwendung, die inline zur Folienextrusion eingesetzt werden können und deren Produktivität daher nicht reduzieren. So wird die Herstellung recyclingfähiger Folien unter Beibehaltung bisheriger Produktionskosten ermöglicht. Recycling von Kunststoffverpackungen im Fokus Foto: Pixabay interpack 2023 Ein absolutes Highlight im nächsten Jahr wird sicher die interpack in Düsseldorf werden. Nachdem die Branchenshow 2020 coronabedingt zunächst auf Februar 2021 verschoben wurde, musste sie zum Ende des Jahres 2020 final abgesagt werden und findet 2023 somit erstmalig nach sechs Jahren wieder statt. Aussteller und Besucher aus der ganzen Welt werden erwartet, um sich über die neuesten Trends und Entwicklungen der Branche zu informieren und internationale Kontakte wieder neu zu knüpfen. Die interpack ist dabei Impulsgeber für die Zukunftsthemen der Branche. Von Nachhaltigkeit bis hin zur Digitalisierung - hier wird heute präsentiert, was morgen Realität ist. The future of intralogistics is digital Whether a new building, retrofit or turnkey plant: The specialists for intralogistics will present the appropriate solutions for all warehouse automation tasks at Anuga FoodTec 2022. The digitalisation of the internal material flows remains to be the number one topic. What are the biggest challenges of the future in the field of intralogistics? When is the right point in time for food producers to occupy themselves with the theme? And how does one go about implementing the new technologies? Visitors will not only receive answers to these questions at the Cologne fair grounds from 26 to 29 April, but also in the scope of the specialised programme that comprises of a combination between forums, discussions and presentations. Impressum MESSEJOURNAL DIE MESSE Anuga FoodTec 2022 Verlag: EXXPO.DIE MESSE GmbH Lavesstraße 79 30159 Hannover Telefon: +49 511 85625-0 Telefax: +49 511 85625-100 E-Mail: verwaltung@die-messe.de Internet: www.die-messe.de Verantwortlich für den Inhalt: Hans-Joachim Nehls

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