AMB 2022

••• 10••• Messewelten Kleine Unternehmen und künstliche Intelligenz Startschuss für das Projekt „KIWeld“ an der Hochschule Aalen gefallen Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert das Projekt „KIWeld“ mit insgesamt 1,5 Millionen Euro. Ziel des Forschungsprojekts ist es, durch die Verwendung einer Künstlichen Intelligenz Schweißprozesse zu optimieren und damit die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region Ostwürttemberg zu steigern. „Alleine 435.000 Euro der Fördersumme entfallen auf die Hochschule Aalen“, freut sich Prof. Dr. Sebastian Feldmann, Studiendekan des Bachelor-Studiengangs „Allgemeiner Maschinenbau“. Feldmann leitet das Projekt an der Hochschule Aalen zusammen mit Prof. Dr. Markus Merkel, Leiter des Zentrums für Virtuelle Produktentwicklung, und Dr. Wolfgang Rimkus, Leiter des Technologiezentrum Leichtbau der Hochschule Aalen. Ziel des Forschungsprojekts „KIWeld“ (welding ist das englische Wort für schweißen) ist es, die Wettbewerbsfähigkeit von ressourcenschwachen, kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region Ostwürttemberg zu steigern. Dies geschieht, indem bisher manuelle Fertigungsprozesse mit Methoden der Künstlichen Intelligenz angereichert werden. Über ein kamerabasiertes Verfahren in Kombination mit einem kollaborativen Roboter kann ein bisher rein manuell durchführbares Verfahren an die Anforderungen zukünftiger Produktionsprozesse angepasst werden. Hierbei werden manuelle Arbeitsabläufe von Produktionsmitarbeitenden mit einer kollaborierenden Künstlichen Intelligenz verknüpft. Über eine kontinuierliche Prozessüberwachung können Effizienz und Qualität des Schweißprozesses verbessert werden. Hierbei hilft eine Internet-of-Things Plattform der INNEO Solutions GmbH aus Ellwangen. Darüber hinaus wird die Barrierefreiheit gefördert, in demMitarbeitende im Prozess von dem kollaborativen Robotersystem unterstützt werden. Weiterhin werden diese von gefährlichen und körperlich belastenden Tätigkeiten entlastet. Neben der Hochschule Aalen sind die hema electronic GmbH aus Aalen, Pawlowski Industriebedarf und Schweißtechnik GmbH aus Heidenheim an der Brenz und die INNEO Solutions GmbH aus Ellwangen an dem Forschungsprojekt beteiligt, Laufzeitende ist voraussichtlich August 2024. KI soll Schweißprozesse optimieren Foto: Pixabay Prozesskette zum Anfassen Sonderschau SmartFactory zeigt das Potenzial von Industrie 4.0 Zu einer Messe wie der AMB gehört der Wettbewerb: Die Aussteller kommenmit jüngsten Innovationen und fabrikneuen Produkten auf die Messe, um im Werben um die Kunden die Nase vorn zu haben. In Zeiten der digitalen Vernetzung interessiert jedoch besonders auch das Zusammenspiel unterschiedlicher Partner und Prozessschritte. Genau das zeigt die Sonderschau SmartFactory, die einen realen Produktionsprozess abbildet – samt vor Ort produziertem Give-Away für interessierte Besucher. Ein wesentlicher Aspekt von Industrie 4.0 war von Anfang an die wirtschaftliche Produktion in Losgröße 1 zu realisieren. Passend zu den immer individueller werdenden Kundenwünschen und immer spezieller werdenden Produkt-Anforderungen soll die Industrie immer häufiger Sonderprodukte zu den Kosten einer Massenproduktion anbieten. Dieses Ziel wird nur erreicht, wenn Prozesse digitalisiert und hoch automatisiert ablaufen. Die Sonderschau SmartFactory im Eingang Ost, Stand EO200, wird exemplarisch genau solch einen Prozess erlebbar machen und so das Zusammenspiel von vernetzten digitalen und analogen Prozessen transparent machen. Sechs AMB-Aussteller haben sich zusammengetan und einen beispielhaften Produktionsprozess aufgebaut, der live auf der Messe zu erleben sein wird. GEWATEC aus Wehingen auf dem Heuberg stellt ein Eingabesystem zur Verfügung, in dem der AMB-Besucher seinen Auftrag absenden kann. Die IT-Spezialisten für die mittelständische Fertigungsindustrie sorgen gemeinsammit CENIT, einem IT-Beratungs- und Softwarehaus, dafür, dass der Produktionsvorgang als digitaler Prozess abgebildet und visualisiert wird. Von CENIT stammt auch der digitale Zwilling des Gesamt-Prozesses. Sondermaschinenhersteller HÄBERLE stellt die Fertigungszelle zur Verfügung und sorgt damit dafür, dass nach der Auftragsannahme inklusive Sonderwunsch des Besuchers die Späne fliegen können. Die aus Platzgründen bereits im Vorfeld von Drehmaschinen-Hersteller MAIER vorproduzierten Drehteile werden in einer Zelle samt Roboter, Werkzeugwechsler und automatischer Zuführung bearbeitet, bevor sie in den ebenfalls von MAIER installierten Laser ihren letzten individuellen Feinschliff – oder besser gesagt ihre Feingravur – erhalten. Da es keinen industriellen Produktionsprozess ohne Qualitätskontrolle geben kann, werden die hergestellten Messegeschenke anschließend vom Partner ZEISS auf Toleranztreue überprüft und automatisiert einMess- und Prüfprotokoll erstellt. Steuerung und Roboter stammen vom Fabrikautomatisierer FANUC. Dass es zur Realisierung der Sonderschau SmartFactory nicht nur um die Steuerung und die Intelligenz des Gesamtprozesses geht, sondern immer auch darum, die Menschen hinter den Prozessen an einen Tisch zu bekommen, weiß Nils Tersteegen. Der Marketingleiter von FANUC in Deutschland koordinierte die Zusammenarbeit der Sonderschau: „Wir bringen in dieser Sonderschau die digitale und analoge Produktion zusammen. Während die meisten Aussteller lediglich ihre Produkte am Stand zeigen, ist SmartFactory im Eingang Ost die einmalige Gelegenheit, eine verkettete, voll digitale Produktion live und hautnah zu erleben.“ Die Installation und die Zusammenarbeit der Partner zeigen, wie heutzutage eine digital vernetzte Produktion funktionieren müsse, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „In dieser Produktion redet alles miteinander und alles ist durchgehend vernetzt. JedeMaschineweiß was die andere tut!“, ergänzt Tersteegen. Welches Messegeschenk genau produziert wird, will er jedoch noch nicht verraten: „Es soll ja schließlich eine kleine Überraschung bleiben“, schmunzelt er. Sonderschau SmartFactory im Eingang Ost, Stand EO200 Foto: Landesmesse Stuttgart GmbH

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