AMB 2018
•••8••• Interview weise Reparaturarbeiten oder Materialbeschichtungen. Begin- nend mit der genannten Techno- logie wird dem Messebesucher anhand der Herstellung eines Give-aways im Rahmen einer vollständigen additiven Prozess- kette die additive Fertigung in Kombination mit materialabtra- genden Technologien greifbar demonstriert. Über eine Nullpunktübertragung, spanende Nachbearbeitung mit- tels 5-Achsen-Bearbeitung sowie eine Oberflächenveredelung mit- hilfe eines Gleitschliffprozesses erhält das Give-away die finale Geometrie und Oberflächenquali- tät. Anhand einer speziell für die Prozesskette adaptierten Kons- truktions- sowie Simulationssoft- ware werden dem Besucher zu- dem neue Leichtbaupotenziale veranschaulicht. „Intelligente Produktionssysteme 4.0“ rückt die digitale Vernetzung in den Mittelpunkt. Welche neuen Möglichkeiten eröffnen sich damit in der Produktion? Professor Abele: Die rasch voran- schreitende Digitalisierung wird auch im Zerspanungsbereich neue Möglichkeiten erlauben wie zum Beispiel interaktive Schnittstelle zum Mitarbeiter, datenbasierte Dienstleistungen, Cloud-Diens- te, webbasierte und situations- gerechte Trainings und Simula- tionsdienstleistungen. Umfragen zeigen, dass in der Zerspanung im Bereich des Predictive Mainte- nance das größte Potenzial erwar- tet wird. Die Vorstellung aber, dass An- wender ihre Daten bedingungslos über den aktuellen Maschinenzu- stand in die Cloud stellen und dar- auf neue Serviceunternehmen ihr Geschäftsmodell aufbauen und optimieren, ist eher weniger rea- listisch. Der Service ist für Maschi- nenhersteller oftmals ein rendite- starkes Geschäftsfeld, das man auch aus Know-how-Gründen un- gern aufgeben möchte. Zudem wird den Messebesuchern der Industrieroboter als universel- le Bearbeitungsmaschine präsen- tiert. Welche Aufgaben können diese Helfer heute übernehmen? Professor Abele: Industrierobo- ter sind aufgrund der nahezu un- begrenzten Einsatzmöglichkeiten und geringen Kosten ein unver- zichtbarer Bestandteil vieler Ferti- gungsbereiche geworden. Speziell der Sechsachs-Vertikal-Knickarm- roboter bietet im Bereich der spa- nenden Bearbeitung ein großes Innovationspotenzial. Insbeson- dere die Kombination mit der ad- ditiven Fertigung zu einer roboter- gestützten, hybriden Prozesskette ermöglicht neue Leichtbauweisen inklusive des Einsatzes neuarti- ger Werkstoffe. Der Einsatz von additivem Auftragschweißen schafft zudem eine sehr günstige Ausgangssituation für die Zerspa- nung durch endkonturnahe Bau- teilgenerierung. Dadurch können Spandicken verringert und somit die Zerspanungskräfte verklei- nert werden, was wiederum zu geringeren Bahnabdrängungen der Werkzeuge führt. Zusammen mit intelligenten CAM-Bahnstrate- gien lässt sich so eine besonders ressourcen- und energieeffiziente Fertigung mittels Industrierobo- tern realisieren. Eine Einschätzung zum Schluss: Welche Bedeutung hat die AMB für die Metallbearbeitungsbranche? Professor Abele: Die AMB hat sich von einer früher eher regio- nalen Messe zu der nationalen Werkzeugmaschinenmesse in Deutschland entwickelt. Welt- weit gehört sie zu den Top-Five- Messen für die Zerspanungs- technik. Sie ist neben der EMO, die eher die internationale Kom- ponente betont, heute wohl die wichtigste Messe für jeden Fertigungsleiter und Einkäufer im Umfeld der Zerspanung. Zu dieser positiven Entwicklung ha- ben sicher das hervorragende Messegelände und die günstige Lage in Baden-Württemberg bei- getragen. Nicht unterschätzen sollte man diese Messe für die Zukunftssi- cherung des Industrie-Standor- tes Baden-Württemberg und der dazu notwendigen Qualifizierung auf allen Ebenen: Dies wird deut- lich, wenn man die zahlreichen Aktivitäten und Führungen für Auszubildende und Studierende betrachtet. Auch unsere Sonder- schau will hierzu einen Beitrag leisten, indem wir mehrmals täg- lich für Studierende und inter- essierte Messebesucher einen Rundgang durch die Welt der In- novationen auf unserem Stand in Halle 10 anbieten. Herr Professor Abele, vielen Dank für das Gespräch. Neue Leichtbau- potenziale im Blick Fortsetzung von Seite 3 Energieeffiziente Fertigung Die Innovationstour des Insti- tuts für Produktionsmanage- ment, Technologie und Werk- zeugmaschinen (PTW) findet in Kooperation mit der Landes- messe Stuttgart auf 520 Quad- ratmetern statt – in diesem Jahr zum ersten Mal in der neuen Paul-Horn-Halle (Halle 10). Anzeige Wissner im Wunderland Präzision, Effizienz und Vielfältigkeit sind nur drei Merkmale, die Wissner CNC Techno- logies aus Göttingen mit Miniatur Wunder- land in Hamburg verbindet. Die Wissner CNC Technologies verfügt über mehr als 30 Jahre erfolgreiche Maschinenbauerfahrung und über eine Vielzahl von Patenten. Um immer ausgefallenere Ideen perfekt rea- lisieren zu können, haben die Mitarbeiter von Miniatur Wunderland den Kontakt zu Wiss- ner CNC Technologies in Göttingen erstmals in 2016 hergestellt. Für derzeit ca. 1.500 qm Modellfläche, die stetig wächst, suchte man ei- ne sehr individuell ausgestattete CNC-Fräsma- schine, die auch kleinste Teile aus unterschied- lichstem Material hochpräzise, ohne Späne und ohne Stege bearbeitet. Nach intensiver gemein- schaftlicher Beratung hat die Wissner CNC Technologies die richtige Lösung erarbeitet und mit der WITEC 15 Light in Sonderausführung die passende Maschine konstruiert und gebaut. Künftig können die vielen Besucher von Mi- niatur Wunderland in Hamburg neue Welten entdecken, die unter Einsatz der Fräsmaschine WITEC 15 Light entstanden sind. Auf dem Messestand C91 in Halle 9 erarbeiten Wissner-Spezialisten gemeinsam auch mit Ihnen maßgeschneiderte Lösungen für modernste Fertigungsprozesse mittels Gan- try-Lineartechnik und des patentierten Systems W. hold & press. Um 15:00 Uhr findet täglich ein Gewinnspiel mit attraktiven Preisen auf dem Wissner-Messestand statt. Projektvorstellungen&Highlights
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