AMB 2018

••• 11 ••• Innovationen Für Hartmetallzerspanung geeignet Wissenschaftler erforschen neue Fräswerkzeuge und -prozesse für Präzisionsformen N eue Fräswerkzeuge und Pro- zessführungsstrategien für das Fräsen von Hartmetallen hat das Fraunhofer-Institut für Pro- duktionstechnologie (IPT) gemein- sam mit Industriepartnern in dem Projekt „ProCarbiMill“ erforscht. Zentrales Ziel war es, die gesamte Prozesskette für die Herstellung von Formwerkzeugen aus Hart- metall zu verkürzen. Für die Werk- zeugtechnologien bedeutete das, das gesamte thermomechanische Belastungskollektiv sowie die Spanbildungsmechanismen beim Fräsen detailliert zu untersuchen. Außerdem bestimmten die Part- ner den Einfluss der Schneiden- geometrie auf das Ergebnis des Fräsprozesses und sammelten dabei umfassende Daten über die Auslegung geeigneter Fräswerk- zeuge. Bei der dazugehörigen Pro- zessentwicklung kam es den Pro- jektpartnern vor allem auf eine möglichst sanfte und gleichblei- bende Prozessführungsstrategie an, um wirtschaftliche Werkzeug- standzeiten und reproduzierbare Qualität der Bauteiloberflächen zu erzielen. Das erarbeitete Pro- zesswissen hielt Einzug in ein speziell entwickeltes, standardi- siertes CAM-Modul, das nun die Projektergebnisse für den indus- triellen Einsatz nutzbar macht. Als Endanwender der Frästechno- logie stellte ein Unternehmen ein Beispiel-Bauteil zur Verfügung, das charakteristische geometri- sche Eigenschaften eines Hartme- tall-Formwerkzeugs repräsentier- te. Ein anderer Partner brachte als Werkzeughersteller seine Ex- pertise in der Fertigung von Voll- hartmetall-Fräswerkzeuge in das Projekt ein. Das Fraunhofer IPT führte mit den bereitgestellten Werkzeugen und Bauteilen systematische Zerspa- nungstests an einem Analogie- prüfstand durch. Die gewonne- nen Informationen wurden dann durch einen Softwarehersteller in einer Datenbank gespeichert und schließlich mit einer speziell ent- wickelten grafischen Benutzer- oberfläche für die Prozessausle- gung bereitgestellt. Aus dem Projekt hervorgegangen ist eine neue Generation beschich- teter Vollhartmetall-Fräswerkzeu- ge, die speziell für die Hartmetall- zerspanung geeignet sind. Im Projekt erprobt: höhere Leistungsfähigkeit der Frästechnologien für die Herstellung von Formwerkzeugen aus Hartmetallen Foto: Fraunhofer IPT Anzeige We keep you turning Alle Welt spricht derzeit von Industrie 4.0, aber nur wenige Anwender und Maschinenhersteller haben das enorme Potenzial erkannt, das in der Digitalisierung und Vernetzung der Fertigung steckt. Einer der Pioniere auf diesem Gebiet ist der Schweizer Drehmaschinenhersteller Tornos, der mit der Software TISIS bereits auf der EMO 2013 eine praxisgerechte Lösung vorgestellt hat, die seither immer weiter entwickelt wird. Mit TISIS verfolgt Tornos zwei Ziele: Zum einen eine sofortige Verbesserung in Hinblick auf Bedienkomfort, Produktivität und Effizienz. Zum anderen die Einbindung einzelner Maschinen in ein Kommunikationsnetzwerk in Echtzeit. Mit der TISIS Software kann die Ausrüstung der Maschine selbst bei der Bearbeitung komplexer Werkstücke virtuell vorgenommen werden. Dabei unterstützt das Programm bei der Auswahl geeigneter Werkzeuge und verhindert, dass untereinander nicht kompatible Halter montiert werden. Deshalb können diese Arbeiten sogar von unerfahrenen Bedienern vorgenommen werden. Sobald die Konfiguration fertiggestellt ist, erfolgt die Programmierung auf herkömmliche Weise in ISO. Dabei bietet das System die Möglichkeit, das Programm durch eine Vielzahl von Informationen wie Pläne, Fotos, Textinformationen zu ergänzen. Nach der Übernahme des Programms auf die Maschine über WLAN oder einen USB-Stick können immer noch Anpassungen vorgenommen werden. Produktivitäts- und Effizienzsteigerung Weitere wesentliche Elemente der Software, mit denen der Bedienkomfort und die Effizienz erhöht werden, sind die Parameterprogrammierung, die Bibliothek-Funktion für ISO-Bearbeitungsprozesse und die Berechnung der Werkstückbearbeitungszeit. Diese wird während der Werkstückprogrammierung automatisch berechnet. Bei all diesen Merkmalen wird erkennbar, dass TISIS von Praktikern für Praktiker entwickelt wurde und im Dialog ständig weiter vorangetrieben wird. Informationen in Echtzeit Der Bediener verfügt dabei immer über sämtliche Informationen und die richtigen Einstellungen. TISIS gibt ihm immer mehr interaktive Hilfsmittel an die Hand, so dass er bei Eingriffen nicht mehr nur auf eine einfache Tastatur beschränkt ist. Optional bekommt der Bediener über ein Tablet oder Smartphone alle Maschinendaten ebenso wie die Daten zur Fertigungsüberwachung in Echtzeit angezeigt. Diese Informationen sind nicht nur für den Bediener, sondern in erster Linie für den Produktionsplaner wichtig. Diese können in einer weiteren Ausbaustufe ihren Maschinenpark oder auch einzelne Maschinen über ihr bevorzugtes Smartphone überwachen. Die Software zeigt Alarme oder Fehlermeldungen an bis hin zur vollständigen Alarmhistorie, so dass eine detaillierte Rückverfolgbarkeit der Produktion gewährleistet ist. Integrierte CAM-Funktionalität In Kombination mit Mastercam bietet TISIS eine CAM- Lösung, die bei der Ausführung komplexer Aufgaben der Programmierung, die 3D-Simulation sowie die 3D-Kollisionsüberwachung unterstützt. Dies stellt für Tornos Kunden einen messbaren Vorteil dar, vor allem wenn es um die Bearbeitung komplexer Werkstücke geht. Kontakt Tornos Technologies Deutschland GmbH Karlsruher Strasse 38 75179 Pforzheim T 072 31 91 07 0 www.tornos.com/de Drehautomaten digitalisieren: Mit TISIS bestens gerüstet für Industrie 4.0

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