19. April 2024 
 
6. September 2017

Futuristischer Benzinsparer

Mit nur einem Liter Benzin haben Karlsruher Nachwuchsforscher insgesamt 579,2 Kilometer beim diesjährigen Eco-Wettbewerb in London zurückgelegt – das entspricht einem Verbrauch von circa 0,17 Litern auf 100 Kilometer. Am Ende der Rennwoche erreichten sie auf der sehr anspruchsvollen Strecke einen guten 19. Rang von 59 Teams, von denen es nur 37 überhaupt ins Ziel schafften.

Foto: Dominik StörkleFoto: Dominik Störkle
Kein Schluckspecht: Gerade einmal 0,17 Liter Benzin pro 100 Kilometer verbrauchte das Fahrzeug NEMO bei dem Eco-Marathon in London. Studenten aus Karlsruhe haben den Wagen entwickelt.
Mit nur einem Liter Benzin haben Karlsruher Nachwuchsforscher insgesamt 579,2 Kilometer beim diesjährigen Eco-Wettbewerb in London zurückgelegt – das entspricht einem Verbrauch von circa 0,17 Litern auf 100 Kilometer. Am Ende der Rennwoche erreichten sie auf der sehr anspruchsvollen Strecke einen guten 19. Rang von 59 Teams, von denen es nur 37 überhaupt ins Ziel schafften.

Der Eco-Marathon ist der weltweit größte Energieeffizienzwettbewerb. Er wird jedes Jahr sowohl in Europa als auch in Singapur und in Detroit ausgetragen. Wettbewerbsaufgabe ist die Entwicklung und Konstruktion eines Fahrzeugs, das mit nur einem Liter Kraftstoff die größtmögliche Entfernung zurücklegt.

Im Vorfeld des Wettbewerbs hatte sich das Karlsruher Team in verschiedene Arbeitsgruppen aufgeteilt und ein vollständig neues Fahrzeug entwickelt und aufgebaut. Das bisherige Chassis wurde optimiert und neu gefertigt. So wurden beispielsweise die Räder wieder nach außen und somit frei gelegt, was dieses verkleinert und folglich den Strömungswiderstand senkt.

Optimierter Antriebsstrang

Auch ein neuer, leistungsstärkerer Motor mit optimiertem Antriebsstrang wurde verbaut. Durch eine starke Vereinfachung des Antriebsstrangs konnten zahlreiche Fehlerquellen behoben werden. Aufgrund der Neuerungen am Chassis mussten auch die Vorderradaufhängung und das Lenksystem komplett überarbeitet werden. Die Strategie, das Fahrzeug durch eine Vereinfachung der Technik insgesamt zuverlässiger zu gestalten, habe sich voll und ganz bewährt, hieß es. Mit ihrem rot-weiß lackierten und auf den Namen NEMO (New Efficienct Mobility Object) getauften Eco-Flitzer konnte das Team in London überzeugen.

Doch nicht nur am Fahrzeug selbst wurde für die Teilnahme am Wettbewerb gearbeitet. Zahlreiche Prüfstände wie beispielsweise ein Rollen-, Reifen-, Wälzlager- und ein Motorprüfstand wurden neu aufgebaut beziehungsweise weiterentwickelt, um verschiedene Tests an Komponenten des Fahrzeugs im Vorfeld durchführen zu können.

Numerische Fahrzeugsimulation

Des Weiteren wurde eine numerische Fahrzeugsimulation eingesetzt, um eine optimale Fahrstrategie für den Wettbewerb zu finden. Die Studierenden verbesserten durch diese methodische Vorgehensweise nicht nur ihr Ergebnis beim Wettbewerb, sondern erhielten einen praxisnahen Einblick in die Fahrzeugindustrie. Michael Birk, Student im dritten Semester des Masterstudiengangs Maschinenbau und Wettbewerbsteilnehmer, resümiert: „Ich bin total begeistert und stolz auf das, was wir als Team in London erreicht haben. Wir haben nicht nur gemeinsam die Aufgabe gemeistert ein ultrasparsames Fahrzeug zu bauen, das sich im Wettbewerb behaupten sollte, sondern auch den Grundstein für weitere Pläne und Optimierungen an unserem Fahrzeug gelegt.“

Nadja Hirsmüller, Studentin im zweiten Semester desselben Studiengangs und mitverantwortlich für den Antriebsstrang von NEMO, berichtet außerdem über die gute Teamarbeit vor Ort: „Die schnelle teamübergreifende Zusammenarbeit, wie man sie auf diesem Event erleben durfte, war einmalig. Wir haben als eine gut abgestimmte Einheit funktioniert, die allen Herausforderungen mit unglaublichen Ideen und hoher Motivation entgegentrat.“

Realistischer Eindruck von Ingenieursarbeit

„Das Projekt vermittelt unseren Studierenden einen sehr realistischen Eindruck von der praktischen Ingenieurarbeit“, sagte Prof. Dr.-Ing. Volker Hirsch, betreuender Professor des Teams an der Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik. „Neben faktischen Randbedingungen wie dem verfügbaren Budget oder dem zeitlichen Limit durch den Wettbewerbstermin war die Entwicklung unseres Prototypenfahrzeugs durch viel Detailarbeit und Optimierungen gekennzeichnet. Sie nehmen also nicht nur den Erfolg beim Wettbewerb mit nach Hause, sondern auch die Erfahrung, dass das hierfür notwendige Projektmanagement ebenfalls sehr spannend sein kann“, betonte Prof. Hirsch.

 https://www.iaa.de

 



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