ISM 2018

•••3••• Interview Wie man dem Gaumen zu schmeicheln lernt DIEMESSE im Gespräch mit Andreas Bertram, Geschäftsführender Direktor der ZDS Herr Bertram, die Zentralfachschu- le der Deutschen Süßwarenwirt- schaft e. V. (ZDS) ist auf der Messe ISM / ProSweets Cologne gleich mit zwei Ständen vertreten: einmal auf der ISM in Passage Halle 3 Hal- le 11 Stand B001 und einmal bei der ProSweets Cologne in Halle 10.1 Stand B008. Welche Schwerpunk- te setzen Sie in diesem Jahr? Die Zentralfachschule der Deut- schen Süßwarenwirtschaft e. V. richtet ihre Dienstleistungsange- bote auf die Aus- und Weiterbil- dung in der Süßwarenwirtschaft aus. Als Ersatzberufsschule in privater Trägerschaft und Wei- terbildungseinrichtung begleiten wir die Entwicklungen der Süß- warenbranche durch moderne und zeitgemäße Bildungsange- bote. ISM und ProSweets bie- ten uns hervorragende Plattfor- men, um den Ausbildungsberuf „Süßwarentechnologe/-in“ sowie die zahlreichen Lehrgänge und Seminare gezielt dem Fachpubli- kum anzubieten. In diesem Jahr stehen vor allem die Kongres- se „Digitalisierung in der Süß- warenproduktion“ und der in- ternationale Branchentreff der schokoladenverarbeitenden Süß- warenproduzenten, die „Choco Tec“, imMittelpunkt. Sie bieten ein breites Spektrum an Aus- und Weiterbildungsgängen für die Süßwarenbranche an. Wa- rum entscheiden sich Auszubilden- de für die ZDS? Wir, die Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft e. V., wurden 1951 gegründet und sind das weltweit renommierteste Aus- und Weiterbildungsinstitut für alle Bereiche der Süßwarenindus- trie. In der ZDS werden die dualen Ausbildungsberufe „Süßwarentechnologe/-in“ und „Fachkraft für Lebens- mitteltechnik“ beschult und auch in Kursen „Vom Ange- lernten zum Facharbeiter“ über den zweiten Bildungs- weg angeboten. Ferner gibt es Vorbereitungslehrgänge für die Industrie-Meister-Prü- fung und die Ausbildung zum staatlich geprüften Lebens- mitteltechniker. Damit ist die Zentralfachschule der Deut- schen Süßwarenwirtschaft e.V. das bundesweit exklusive Berufskolleg für den Lehrbe- ruf „Süßwarentechnologe/- -in“ und fungiert darüber hinaus auch als Berufsfachschule für den Lehrberuf „Fachkraft für Lebens- mitteltechnik“. Seit 2016 gibt es auch die Möglichkeit eines ausbil- dungsbegleitenden dualen Studi- engangs „Süßwarentechnologe/-in und Bachelor of Science Lebens- mitteltechnologie (Back- und Süß- warentechnologie)“. Damit bietet die ZDS nicht nur Ausbildung, sondern auch Wei- terbildung bis hin zu Fortbildun- gen in unserem Seminarbereich an und ist damit ein wichtiger Bildungspartner für die gesam- te Lebensmittelbranche. Hierbei orientiert sich die ZDS an den mo- dernen Informationsbedürfnissen der Süßwaren- und Lebensmittel- produzenten und bietet vom Pro- duktionsmitarbeiter, Produktent- wickler, Qualitätsbeauftragten, Technikverantwortlichen bis hin zum Marketing und Vertrieb spe- zifische Weiterbildungsangebote an. Wir begleiten die Betriebe aktiv bei der Bewältigung ihrer Her- ausforderungen, qualitativ hoch- wertige und sichere Lebensmittel herzustellen. So haben wir das Thema Fremdkörpererkennung mit in das Programm aufgenom- men. Wir wollen aber auch den Herstellern Hilfestellungen für in- novative Produktentwicklungen und zukunftsweisende Techno- logien geben und so belegen wir Themen wie 3D-Food-Printing auch in Solingen. In diesem Jahr werden wir wieder zahlreiche neue Entwicklungstrends in der Branche aufgreifen und bieten zum Beispiel Seminare für E-Com- merce, Hygiene, Prozesssicherheit und Digitalisierung in der Süßwa- renindustrie an. Wir möchten die Branchenteil- nehmer der Süßwarenwirtschaft ihr ganzes Berufsleben begleiten, daher bieten wir vom Berufsan- fänger bis zum Fachexperten, getreu dem Motto „Einmal ZDS, immer ZDS“, jedes Jahr zahlreiche Aus- und Weiter- bildungsformate für unter- schiedlichste Qualifikatio- nen an. Auch die Süßwarenindust- rie muss sich Trends stellen, ob nun Bio, Vegan, Halal, Koscher oder Regional. Wie reagieren Aus- und Weiter- bildung darauf? Selbstverständlich können wir uns diesen Trends nicht verschließen und lassen ak- tuelle Themen in unseren Lehrplan einfließen. Gera- de aktuelle Themen wer- den gerne von unseren Schülern diskutiert und in Projekten und Vorträgen bearbeitet. Darüber hinaus nehmen wir aber auch ak- tuelle Entwicklungen in unsere Seminarveranstaltungen auf. So bieten wir jedes Jahr zahlreiche zusätzliche Veranstaltungen an, um diese Informationsbedürfnis- se zu adressieren. Digitale Transformation und Indus- trie 4.0 erfassen alle Wirtschafts- bereiche. Welche Vorteile bietet die Digitalisierung für Süßwaren- hersteller und wie bereiten Sie Ihre Auszubildenden darauf vor? Digitalisierung ist für alle eine Herausforderung und Chance zu- gleich, wobei die Jugendlichen die geringsten Berührungsängste da- mit haben und schon sehr digital über Facebook, Twitter und Co. unterwegs sind. Dennoch gilt es in der Ausbildung, die Schüler auf den digitalen Be- rufsalltag vorzubereiten, der darin besteht, immer mehr Informatio- nen zu verarbeiten, zu bewerten und gezielt die Informationen ein- zusetzen und zu vernetzen. Dafür ist ein fächerübergreifen- des Denken und Arbeiten auch schon in der Ausbildung notwen- dig. Nur interdisziplinäres Lernen wird dem digitalen Wandel ge- recht. Daher wird in der Ausbil- dung auch in sogenannten Lern- feldern gelehrt, wie zum Beispiel „Schokolade und Konfekt herstel- len“ oder auch „Süßwaren verpa- cken“. Dadurch werden die Auszubil- denden befähigt, Fachwissen aus verschiedenen Bereichen wie Rohstoffe, Maschinenkunde und Verfahrenstechnik zu verbinden und auf berufliche Alltagssituatio- nen anzuwenden. Ein Schwer- punkt in der beruflichen Ausbil- dung ist, die Handlungsfähigkeit der Auszubildenden zu gewähr- leisten. Neben der inhaltlichen Ausge- staltung sind auch eine moderne Ausstattung und der Einsatz von digitalen Medien an der ZDS ein wichtiger Schritt in Richtung di- gitale Transformation. So arbei- ten wir schon seit einigen Jahren in unseren Klassenräumen mit Smartboard-Technik und setzen zunehmend im Unterricht ergän- zend und unterstützend zu den klassischen Lehrmethoden Com- puter und Tablets ein. Was sind die zukünftigen Heraus- forderungen für Ausbildungsein- richtungen in der sich stetig wan- delnden Welt der Süßwaren? Was muss der Süßwarentechnologe von morgen können und wissen? Wie schon angesprochen, wird die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von Abläufen die Her- ausforderung für die Auszubilden- den und somit auch für die Aus- bildungseinrichtungen sein. Der Süßwarentechnologe von morgen muss mit einem fundierten, brei- ten Fachwissen ausgestattet sein, Verständnis für komplexe techni- sche Abläufe entwickeln und ver- netzt denken können. Kreativi- tät und Innovationsbewusstsein gepaart mit hohem Qualitätsbe- wusstsein werden wichtige Qua- litätskriterien für den Süßwaren- technologen der Zukunft sein. Um mit Bonbons ein Ge- schmacksfeuerwerk auf der Zunge zu entzünden, braucht es erfahrene Hände. Und die sind ohne eine solide Ausbildung nicht zu haben. Als erste Adres- se gilt die Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft, kurz ZDS, „das weltweit renom- mierteste Aus- und Weiterbil- dungsinstitut für alle Bereiche der Süßwarenindustrie“, sagt der Geschäftsführende Direktor Andreas Bertram. Im Gespräch mit DIEMESSE erzählt er von den Trends in der Ausbildung. Andreas Bertram, Geschäftsfüh- render Direktor der ZDS – Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft e. V. Foto: ZDS Solingen Die ZDS hat ihren Sitz in Solingen. Foto: ZDS Solingen

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