IAA 2017

•••3••• Branchennews Interview Mit dem Elektroauto durch Afrika DIEMESSE im Gespräch mit Sascha Koberstaedt und Martin Soltes, TU München Herr Koberstaedt, Herr Soltes, die TU München ist mit dem For- schungsvorhaben aCar mobility auf der Messe IAA Pkw in Halle 4.1, Stand A11 zu finden. Welche Schwerpunkte setzen Sie dort? Die Vorstellung unseres neuen Prototypen auf der IAA bildet ei- nen krönenden Abschluss des For- schungsprojektes „aCar mobility – Ländliche Mobilität in Entwick- lungsländern“. Wir wollten zeigen, dass Elektromobilität nicht High- tech, superschick und teuer sein muss. Wir hoffen, auf der IAA ein großes Publikum zu erreichen und zu begeistern, sodass wir für den nächsten Schritt des Projektes – der Industria- lisierung des aCar – Unter- stützer finden. Unser Ziel war es von Anfang an, nicht nur eine tolle Idee zu haben, sondern diese auch umzu- setzen, sodass man für vie- le Menschen in Afrika einen Mehrwert generiert und ih- nen im täglichen Leben hilft. Wie ist die Idee entstanden, ausgerechnet ein elektrobe- triebenes Fahrzeug gerade für den ländlichen Raum in Sub-Sahara-Afrika zu entwi- ckeln? Die Grundintention war al- truistisch, wir wollten den Menschen vor Ort helfen, indem wir ihnen ein für sie pas- sendes Mobilitätskonzept anbie- ten. Der Zugang zu Transport- mitteln ist in vielen Ländern nicht selbstverständlich. Die Menschen brauchen aber Mobilität, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie müssen zum Beispiel ihre Güter zum Markt transportieren, um sie dort zu verkaufen, oder einen weiten Weg zur Arbeit zurückle- gen. Des Weiteren sind wir davon überzeugt, dass der Kontinent Af- rika einer der großen Wachstums- märkte der Zukunft sein wird. Mo- mentan leben in Afrika über eine Milliarde Menschen und die afri- kanischen Länder haben ein enor- mes Wirtschaftswachstum. Trotz- dem gibt es auf dem Kontinent keinen nennenswerten Markt für Automobilhersteller. Wir haben uns gefragt, weshalb dies so ist. Wir sind zum Schluss gekommen, dass momentane Fahrzeugkon- zepte nicht optimal an die lokalen Gegebenheiten angepasst sind. Dort werden völlig andere Anforderungen an Mobilität gestellt als etwa in Europa. Für einen Elektroantrieb ha- ben wir uns entschieden, da wir davon überzeugt sind, dass dies die technisch bes- te und ökologisch nachhal- tigste Lösung ist. Mit dem hohen Drehmoment direkt beim Anfahren, verbunden mit einer kurzeitigen Peak- leistung der E-Maschine, bietet er die optimale Vo- raussetzung für eine gute Geländegängigkeit. Sie sind dieses Jahr für dieses Projekt mit dem 3. Platz des TUM IdeAward ausgezeich- net worden. Was ist denn das Besondere an diesem Fahrzeugkonzept und welche An- wendungsgebiete sehen Sie? Die Besonderheit besteht darin, ein Elektrofahrzeug zu entwi- ckeln, welches auf einer mög- lichst simplen Technik basiert. In Europa assoziiert man unserer Ein Elektroauto für Afrika, das auf die Bedürfnisse der Bevöl- kerung zugeschnitten ist, die ländliche Struktur stärkt und die Wirtschaft ankurbelt: An die- sem Ziel haben Wissenschaftler der TU München vier Jahre lang intensiv gearbeitet. Ihren Proto- typ stellen sie auf der IAA vor – DIEMESSE hatte Gelegenheit, mit den Projektleitern über die Details zu sprechen. Sascha Koberstaedt, Fakultät für Maschinenwe- sen, Lehrstuhl für Fahrzeug- technik, TU München Foto: TU München Fortsetzung auf Seite 4 German electric car market is picking up speed New registrations of electric passenger cars showed a strong rise in the first half of 2017. A total of 22,465 new cars with electric propulsion were registered – a leap of 113 per cent, the Ger- man Association of the Automotive Industr y (VDA) reports. The pro- portion of electric vehic- les among all new pas- senger cars has more than doubled compared with last year, from 0.6 per cent to 1.3 per cent. The German group brands’ market share continued rising in the first six months of 2017 – to 61 per cent. Matthias Wissmann, President of the German Associ- ation of the Automotive Industry (VDA), commented: “The German electric car market is picking up speed. More and more customers are deciding on an e-mo- del. The latest growth rates are much higher than they were one year ago.” The increase was even gre- ater in June. Growth of 175 per cent to 4,702 electric vehicle registrations took the figure to a new month- ly record. It includes battery electric vehicles (BEVs), plug-in hybrids and vehicles with fuel cells. “More and more custo- mers are deciding on an e-model,” says Matthias Wissmann, President of the VDA. Photo: VDA Martin Soltes, Fakultät für Maschinenwesen, Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik, TU München Foto: TU München www.e-kern.com „ Alle fachspezifischen Dokumente „ Workflows – angepasst an Ihre Bedürfnisse „ Terminologieaufbau, -pflege und -management „ Verwaltung von Translation- Memory-Datenbanken „ Anpassung an Ihre Zielgruppen International an über 50 Standorten, z. B. in : Amsterdam · Berlin · Düsseldorf · Frankfurt / Main Hamburg · Hongkong · Innsbruck · London · Lyon München · New York · Paris · Rotterdam · Salzburg San Francisco · Stuttgart · Warschau · Wien KERN AG , Sprachendienste Kurfürstenstraße 1 60486 Frankfurt am Main info@e-kern.com Tel. (069) 756073 -0 Übersetzungen für die Automobilbranche

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