Hannover Messe 2018
•••8••• Innovationen Interview Überlastfähigkeit. Diese Maschi- nen nutzen vorrangig die gute Wärmeleitfähigkeit der kerami- schen Isolation aus. Anwendun- gen hierfür sind vor allem in der Automobiltechnik und der Luft- fahrt zu finden. Zweitens können durch die Substitution organi- scher Isolierstoffe durch Keramik Antriebe für besonders hohe Um- gebungstemperaturen realisiert werden. Die Einsatzmöglichkeiten unseres 3D-Druckverfahrens sind jedoch nicht auf elektrische Maschinen beschränkt. Es kann überall dort eingesetzt werden, wo mehrere Materialien mit weitestgehender Geometriefreiheit miteinander zu kombinieren sind. Ein Beispiel für diese Anwendungen sind Wärme- tauscher. Ein Ausblick: Wie sieht Ihre weitere Roadmap aus? Die Herstellbarkeit einer elektri- schen Maschine mittels 3D-Multi- materialdruck konnten wir bereits grundsätzlich nachweisen. Jetzt stehen zwei Forschungsschwer- punkte im Fokus, welche im Zu- sammenhang zu betrachten sind. Zum einen muss die gesamte Fer- tigungsprozesskette weiterent- wickelt werden. Hauptziele sind dabei die Verbesserung der Pro- zesssicherheit und das Erreichen der industriellen Reife. Zum ande- ren sind neue Motortopologien zu entwickeln und zu untersuchen, mit denen sich die Vorteile des Druckverfahrens auch bestmög- lich nutzbar machen lassen. Herr Prof. Dr. Werner, vielen Dank für das Gespräch. One example of the use of 5G is the optical quality control during transport operations. Photo: SmartFactoryKL / A. Sell H ow can high data rates be protect- ed and transmitted with the lowest possible latency in an industrial environ- ment? The ideal answer is the new 5G mo- bile technology, which is scheduled to be launched by 2020. The partner consorti- um behind the SmartFactoryKL Industrie 4.0 production plant will demonstrate a use case in Hall 8, Stand D18. At SmartFactoryKL, the partners have implemented optical qual- ity controls in the flexible trans- port system (FTS) by retrofitting it with a camera. The product qual- ity is checked while the product, a business card holder, is being transported from one produc- tion line to the next and the logis- tic dead time is put to productive use. The images are transferred to the cloud via 5G technology where they are checked by special evaluation software. The result of the quality control check is transmit- ted to the transport system and the FTS navigation is regulated accordingly: if all is well, the product arrives at the next production line for automated process- ing. On the other hand, if a fault is de- tected, the product can be redirected to the manual workstation for manual re- working. In day-to-day production oper- ations, such an approach allows for the early detection of rejects and prevents the use of cost intensive manufacturing resources on bad parts. Furthermore, production efficiency increases. The fifth-generation mobile radio tech- nology (5G) supports high, mobile transfer rates: experts expect up to 20 gigabits per second. In con- trast to the use of 4G (LTE), Wi-Fi or Bluetooth, transmission can take place in a protected band, which is particularly relevant for industrial companies. Another 5G feature is the low latency of less than one millisecond, which allows the new technology to operate in near real time. The setup of wire- less microcells with 5G technology provides ideal conditions for use in industrial machines and work units. 5G mobile technology is the key Secure transfer of high data rates and increased efficiency in industry Cameras for optical quality inspection and 360° scan, which are installed on the transport system, deliver high data volumes. Photo: SmartFactoryKL / A. Sell Fortsetzung von Seite 3 Anzeige Chancen für den Maschinenbau Trend für Maschinen: Melden statt Schalten Egal, ob es den Haupt- oder Steuer- stromkreis einer Maschine betrifft: Ein erster Isolationsfehler sollte nicht zum Ansprechen einer Schutz- einrichtung und damit zur sofortigen Unterbrechung des Stromkreises führen, solange keine Gefährdung besteht. Gerade in komplexen, in- einander greifenden Prozessen kann ein Abschalten fatale Auswirkungen haben und die Produktion stilllegen oder Maschinen beschädigen. Gege- benenfalls muss nicht nur die Ma- schine repariert werden, auch hohe Wiederanlaufkosten können anfal- len. Deshalb ist hier bereits der Pla- ner oder Konstrukteur der Maschine gefragt. Er kann durch die richtige Auswahl der Netzform möglichen Gefährdungen vorbeugen und da- durch die Instandhaltung planbarer und kostenoptimierter gestalten. Unter den bekannten Netzformen ist das ungeerdete Netz (IT-Sys- tem) das einzige, bei der beim ers- ten Isolationsfehler keine Abschal- tung erforderlich ist. Dies gilt auch für elektrische Maschinen, denn lt. IEC 60204-1:2016-10 muss in Steu- erstromkreisen im IT-System nicht mehr abgeschaltet werden, sondern es kann ausreichen, eine Isolati- onsüberwachungseinrichtung ein- zusetzen, die ein akustisches und optisches Signal an der Maschine auslöst. Bedingung dafür ist aller- dings: Eine unvermittelte Abschal- tung stellt ein Risiko für den Betrieb der Maschine bzw. der Anlage dar bzw. ein Weiterbetrieb ist trotz Erd- schlussfehlers notwendig. Daneben wurden auch die Anforde- rungen für ungeerdete Hauptstrom- kreise präzisiert. Das bedeutet, dass für IT-Systeme ein Isolationsüber- wachungsgerät erforderlich ist, das den ersten Isolationsfehler meldet. Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass bei großen Maschinen eine Einrichtung zur Isolationsfehlersu- che (IFLS) nach DIN EN 61557-9 (VDE 0413-9) die Wartung erleich- tern kann, denn damit werden Iso- lationsfehler im laufenden Betrieb lokalisiert. © Chris Knapton – Gettyimages Für die elektrische Sicherheit von Maschinen bietet Bender ei- ne umfangreiche Produktpalette. Überzeugen Sie sich selbst auf unserem Messestand in Halle 12.0 Stand E67.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NjM5MzU=