Hannover Messe 2018
••• 15••• Innovationen Entscheidendes Puzzleteil Redox-Flow-Batterie: Netzspeicher für die Energiewende S ie ist fast beliebig skalierbar, recyclebar und kann Energie stabil speichern: Die Redox-Flow- Batterie könnte ein entscheiden- des Puzzleteil in den Energie- netzen der Zukunft darstellen. Allerdings mussten die Batterien bisher für jedes Anwendungssze- nario neu angepasst werden. Zukünftig soll diese Aufgabe ein neuartiges Batterie-Management übernehmen, das Forscher am Karlsruher Institut für Techno- logie (KIT) entwickeln. Thomas Leibfried mit seiner Forschungs- gruppe hat ein automatisches Batterie-Management entwickelt, das zurzeit als Prototyp in einem Vanadium-Akkumulator am KIT getestet wird. Es stellt sicher, dass die Redox-Flow-Batterie sowohl im Lade- als auch im Entladezyk- lus immer an ihrem effizientesten Punkt betrieben wird, egal wofür sie eingesetzt wird. Die momenta- ne elektrische Effizienz werde da- bei vor allem durch die Pumpge- schwindigkeit bestimmt, erklärt Thomas Lüth, der den ersten Pro- totypen der automatischen Steue- rung selbst zusammengelötet hat: „Lasse ich die Pumpe schneller laufen, sinkt der Innenwiderstand und damit auch der Verlust bei der Energieumwandlung. Allerdings benötigt das System dann mehr Energie für die Pumpe.“ Je nachdem wieviel Leistung im Betrieb eingefordert oder einge- bracht werde, steuere das neue Batterie-Management hier den idealen Kompromiss an. Eine wei- tere wichtige Komponente für einen effizienten Betrieb sei au- ßerdem das thermische Manage- ment, weil auch eine Kühlung Energie kostet und zur richtigen Zeit erfolgen muss. Wenn der ak- tuelle Prototyp seine Funktiona- lität bewiesen hat, soll das Bat- terie-Management miniaturisiert werden: In einer marktreifen Ver- sion wird es dann auf einem Mik- rochip Platz finden. Wichtiger Schritt für Flow-Technologie Ein automatisches Batterie- Management ist ein wichtiger Schritt, um den Durchbruch der Flow-Technologie voranzutreiben. Am KIT findet weitere Forschung zudem am Institut für Angewand- te Materialien (IAM) des KIT statt. Dort werden die Degradations- prozesse an der Membran unter- sucht, um die eingesetzten Mate- rialien zu optimieren. Außerdem wird am KIT auch der praktische Einsatz der Technologie erprobt, so wird eine Redox-Flow-Batte- rie samt neuer Steuerung gera- de in das „Energy Smart Home Lab“ des Verbundprojekts iZEUS (intelligent Zero Emission Urban System) eingebunden. Das Batte- rie-Management zum dezentra- len Überwachen und Regeln von Redox-Flow-Batterien stellt das KIT auf der Leitmesse „Energy“ in Halle 27 am Stand K51 vor. Das am KIT entwickelte Batterie-Management zum dezentra- len Überwachen und Regeln von Redox-Flow-Batterien macht einen einfachen „stand alone“-Betrieb möglich. Foto: Markus Breig, KIT Anzeige UAR Innovation Network @ HANNOVER MESSE 2018 Beim UAR Innovation Network in der Halle 2, Stand A44 erwar- tet die BesucherInnen ein breites Spektrum an OÖ Forschungskom- petenz. Neun OÖ Forschungs- unternehmen sind am Gemein- schaftsstand der Upper Austrian Research GmbH (UAR), der Leit- gesellschaft für Forschung des Lan- des Oberösterreich, vertreten. Das UAR Innovation Network bündelt Forschungskompetenzen in den Bereichen Mechatronik und fle- xible Produktionsprozesse, In- formations- und Kommunikati- onstechnologien sowie Innovative Werkstoffe , die überwiegend in der produzierenden Industrie zum Einsatz kommen. Als weiteres Highlight werden Ihnen am Messestand gedruckte Cocktails von „ Print A Drink “ serviert. • CEST Kompetenzzentrum für elektrochemische Oberflächen- technologie GmbH CEST ist das österreichische Kom- petenzzentrum für elektroche- mische Oberflächentechnologie und bietet Auftragsforschung und Dienstleistungen. Auf der Hanno- ver Messe 2018 präsentiert Ihnen CEST unterschiedliche Exponate, die modernste Oberflächentechno- logie veranschaulichen – z. B. me- tallisierte Flügelvorderkante aus Kunststoff-Composites, einen 3D- gedruckten Metallwürfel, Dental- Implantate sowie elektrochemische Biosensoren. • K1-MET GmbH Im Fokus von K1-MET stehen ressourcen- und CO 2 -effiziente Produktion, Prozessanalyse und Modellierung sowie energetische Integration von Wärme- und Pro- duktionsprozessen. K1-MET ver- anschaulicht ihre Forschungsakti- vitäten im Bereich Rohstoffe und Recycling anhand unterschiedli- cher Einsatzstoffe in metallurgi- schen Prozessen – wie Eisenerz, Kohle oder Pellets. Hochtempe- raturprozesse in der Metallurgie – wie z. B. der COREX ® Reaktor oder der Stranggussprozess – wer- den durch Simulationen und Pro- zessmodelle dargestellt. • LKR – Leichtmetallkompetenz- zentrum Ranshofen GmbH: Als Tochterunternehmen des AIT präsentiert das LKR Leichtme- tallkompetenzzentrum Ransho- fen erstmals zwei neue Anlagen aus seinem Gießtechnik-Portfolio: die horizontale Stranggießanlage und die Kaltkammer-Druckguss- maschine. Außerdem werden die neuesten Forschungsergebnisse aus dem Bereich Leichtbau vor- gestellt, z. B. brandbeständige Magnesiumlegierungen und mo- difizierte Aluminium- und Mag- nesiumwerkstoffe für das Additive- Manufacturing-Schweißen. • LCM – Linz Center of Mecha- tronics GmbH: Als Partner in der Forschung und Entwicklung unterstützt LCM von der Ideenfindung, Machbarkeits- untersuchung, Entwicklung bis zur Begleitung der Serieneinführung. Die Infrastruktur ermöglicht die Herstellung von Prototypen und kleinen Losgrößen und durch die Integration moderner Technolo- gien entwickelt das LCM für die Kunden Systeme und Lösungen der nächsten Generation. Erfahren Sie auf der Hannover Messe 2018, welche Karriereperspektiven es bei LCM in der außeruniversitä- ren Forschung gibt! • Pro²Future GmbH und PRO- FACTOR GmbH: Die PROFACTOR GmbH zählt zu den führenden Zentren in der an- gewandten Produktionsforschung in Österreich und kann auf die Erfahrung mit mehr als 1.700 For- schungsprojekten rund um industri- elle Assistenzsysteme und Additive Mikro-/Nano-Fertigung verweisen. Pro²Future widmet sich der For- schung im Bereich industrieller Informations- und Kommunikati- onstechnologien, insbesondere zur Entwicklung sogenannter kogniti- ver Produkte und kognitiver Pro- duktionssysteme. Auf der HMI präsentieren PRO- FACTOR und Pro²Future ihre Ex- pertise zur Optimierung von fle- xiblen Produktionssystemen. Der präsentierte Demonstrator zeigt einen Ansatz zur Produktionsfein- planung mittels verteilter künstli- cher Intelligenz. Software-Agenten verhandeln für die Aufträge mög- lichst günstige Zeitslots auf benö- tigten Produktionsmaschinen und optimieren die Pünktlichkeit der Aufträge. • RECENDT – Research Center for Non-Destructive Testing GmbH Das Linzer Forschungsunterneh- men entwickelt individuelle Lö- sungen für die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung und Material- charakterisierung. Die RECENDT stellt neue Anwendungsmög- lichkeiten von zerstörungsfreien Prüfmethoden vor, die den An- forderungen von Industrie 4.0 und Intelligenter Produktion gerecht werden. • RISC Software GmbH Die RISC Software GmbH stellt ih- re Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Datenanalyse im Pro- duktionsumfeld vor. Die virtuelle Produktionsassistentin ANNA hilft aus gesammelten Daten nützliches Wissen und Handlungsempfeh- lungen abzuleiten. Anhand eines Exponates einer Miniatur-Dampf- maschine werden in Echtzeit Daten der laufenden Maschine ausgewer- tet und zur Analyse verwendet. • SCCH – Software Competence Center Hagenberg GmbH Am Messestand zeigt das SCCH „Artificial Intelligence für Indus- trie 4.0“. Dabei stehen die Themen „Deep Transfer Learning für ma- schinenübergreifende Qualitätsins- pektion“, „Predictive Maintenance: Früherkennung von Störungen“ und „Predictive Behavioral Ana- lytics: KI für Bewegungsdaten in der Industrie“ im Vordergrund.
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