Anuga FoodTec 2018
•••24••• Innovationen Getränkeabfüllung bis zur Losgröße 1 Wenn die Flasche mitentscheidet: Forscher entwickeln exibles Automatisierungskonzept „RoboFill“ A uf dem Weg zur Lebensmit- telindustrie 4.0: Das inter- disziplinäre Forschungsprojekt Robofill 4.0 zeigt den Weg an, den die Branche einschlägt. Ziel der Wissenschaftler von der Technischen Universität Mün- chen und des Fraunhofer-Insti- tuts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik ist ein flexibles Automatisierungskonzept, mit dem sich Getränke bis zur Los- größe 1 abfüllen lassen. Direkte Einbindung Die direkte Einbindung des Ver- brauchers erfolgt über ein On- lineportal, welches das Zusam- menstellen der Getränke und die Auswahl der Behälter ermöglicht. Für die individuelle Gestaltung der Flaschen ist eine direkte Tin- tenstrahlbedruckung vorgese- hen. Stephan Birle koordiniert das Projekt an der TU München. Im Fokus steht für ihn ein dezentra- les Steuerungskonzept, welches die Koordination der Module in der Anlage übernimmt. Selbstständige Steuerung „Derzeit existiert kein dynami- sches Abfüllkonzept für mit- telständische Unternehmen, welches eine format- und losgrö- ßenflexible Produktion mit weni- gen Flaschen bis hin zum Unikat erlauben würde“, meint Birle. Genau hier setzt Robofill 4.0 an – mit der Entwicklung eines Füll- systems, in dem alle Komponen- ten als cyberphysische Systeme mittels Cloud-Technologien un- tereinander und mit der über- lagerten Produktionsplanung kommunizieren. Der Clou: Das Produkt selbst besitzt einen vir- tuellen Repräsentanten, welcher mit den einzelnen Modulen in Kontakt tritt, sodass sich die Fla- schen selbstständig durch den Abfüllvorgang steuern. RoboFill setzt auf hochflexible Verfahren, die einzelnen Bestandteile der Anlage sind miteinander vernetzt – und nicht starr miteinander verkettet. Foto: Fraunhofer IGCV Anzeige Feuchtemessung auf den Punkt genau Prozessoptimierung durch leistungsstarke Lösungen Eine schnelle und genaue Messung des Feuchtegehalts in Lebensmitteln kann Zeit und Geld sparen. Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Feuch- te kann zu Qualitätsverlusten führen und die Weiterverarbeitung des Zwi- schenprodukts erschweren oder so- gar verhindern. Ist der Feuchtegehalt bekannt, können Trocknungszeiten optimiert werden. Eine verbesser- te Qualität und längere Haltbarkeit sind das Ergebnis. Zur Bestimmung des Feuchtege- halts hat TEWS Elektronik Mess- geräte entwickelt, die sekunden- schnell und zuverlässig genaue Messwerte liefern. Mit bis zu 4.000 Messungen pro Sekunde er- möglichen es die Geräte die präzi- se Feuchtemessung des Labors in Echtzeit in die Prozesssteuerung zu integrieren. Das besondere Merkmal dieser Technologie ist die Unabhängigkeit von Farbe, Dichte, Körnung sowie Oberflächeneinflüssen des zu mes- senden Produktes. Anders als beim so genannten Nahinfrarotverfahren, das die Feuchte nur an der Oberflä- che misst, erfassen die Geräte zu- sätzlich die Kernfeuchte im Inneren des Messguts. Damit lassen sich auch die Feuchtewerte von Produk- ten ermitteln, die beispielsweise an der Luft nur oberflächlich trocknen oder mit anderen herkömmlichen Verfahren überhaupt nicht gemes- sen werden können. Das von TEWS entwickelte Mess- verfahren wird heute sowohl in Prozess- als auch in Laboranwen- dungen in vielen Industriezweigen eingesetzt. Die Proben werden durch die Mikrowellenmessung weder be- schädigt noch erhitzt. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Proben für die Messung nicht speziell aufbe- reitet werden müssen, sondern bei- spielsweise Getreide im ursprüngli- chen Zustand in den Sensor gegeben werden kann. Somit stehen die Pro- ben für weitere Messungen oder als Rückstellprobe zur Verfügung. Seit nunmehr 30 Jahren werden Messgeräte von TEWS in allen Be- reichen der Lebensmittelindustrie sowohl im Prozess als auch im La- bor eingesetzt. Ideal sind diese Ge- räte beispielsweise zumMessen von Sojamehl, Nudeln, Gebäck, Cereali- en, Milchpulver, Stärke, Marzipan, Ölsaaten und Heimtierfutter. Eben- so können für Kakao- oder Kaffee- bohnen die Feuchtewerte einfach und schnell ermittelt werden. Dies fängt bereits bei der Anlieferung an, wo die grünen Bohnen auf ih- re Eingangsfeuchte getestet wer- den. Im weiteren Verlauf werden die Sensoren im Röstprozess oder kurz danach eingesetzt und zum Schluss können sie auch noch für das gemahlene Produkt verwendet werden. Durch kontinuierliche For- schung und Weiterentwicklung der Mikrowellenresonanz-Technologie wird der messbare Feuchtigkeits- bereich permanent vergrößert, wo- durch jetzt auch die Feuchte von Ge- treide wie Weizen, Hafer oder Reis, in Silos gemessen werden kann. Die Kenntnis des Feuchtegehalts während des gesamten Produkti- onsprozesses ist ein Schlüssel für Qualität und Kostenkontrolle. Durch genaue kontinuierliche Feuchtekon- trolle können Trocknungszeiten op- timiert werden. Daraus resultieren Energieeinsparungen. Durch die kürzeren Trocknungszeiten lässt sich gleichzeitig die Produktivität steigern. Ein optimaler Wasserge- halt bedeutet längere Haltbarkeit und bessere Verarbeitbarkeit des Zwischen- oder Endproduktes und damit weniger Ausschuss. Auch die einfache Bedienung und der geringe Wartungsaufwand der Geräte tragen zur Effizienzsteigerung bei. Halle 05.2 • Stand C-081 Produktproben müssen nicht speziell aufbereitet werden Die Messergebnisse stehen sofort zur Verfügung
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